Reisen

Die Deutschen sind nach wie vor eines der reiselustigsten Völker der Welt. Auch wenn der Urlaub von ca. 50 Prozent im eigenen Land verbracht wird, suchen immer mehr Deutsche im Urlaub Ungewöhnliches. Veranstalter haben sich auf diesen Trend eingestellt und liefern wohldosierte Abenteuer, luxuriöse Wellnesstrips oder auch erschwingliche Familienreisen.

Reisen mit der Deutschen Bahn im Vergleich zu Flugreisen

Bei Fernreisen stellt sich Reisenden die Frage nach dem geeignetsten Verkehrsmittel. Zum Vergleich verschiedener Verkehrsträger können die Kriterien Reisepreis, Reisedauer und Umweltbelastung herangezogen werden.

Preisvorteile für die Bahn

Studienergebnisse zeigen, dass die Bahn auch unter Berücksichtigung von Billigflugangeboten bei 92 Prozent aller inländischen Privat- und Geschäftsfernreisen über das preisgünstigere Angebot verfügt. Auf einzelnen Strecken wie z. B. München-Frankfurt können Bahnreisende gegenüber Flugreisen sogar mehr als die Hälfte der Reisekosten einsparen. Bei Buchung einer Bahnreise erzielen Durchschnittsfamilien mit zwei Kindern gegenüber einer Flugreise den größten Preisvorteil. Bei kurzfristigen Reisebuchungen vergrößert sich generell - wegen der dann verlangten höheren Flugpreise - der Preisabstand zwischen Bahn und Flugzeug erheblich. Ohnehin lassen sich spontane Reisen per Bahn unkomplizierter durchführen, während Flugreisen ggf. erst umgebucht werden müssen. Umso erstaunlicher ist es, dass Inlandsflüge trotz des in Unternehmen ausgeprägten Kostenbewusstseins ganz überwiegend von Geschäftsreisenden genutzt werden.

Effektivere Nutzbarkeit der Bahnreisezeit

Zwar ist die reine Flugzeit gegenüber einer Bahnreise regelmäßig kürzer, doch verliert sich dieser Vorteil angesichts langer Check-in- und Check-Out-Zeiten an den Flughäfen. Bei Inlandsfernreisen kommen Bahn und Flugzeug auf eine ähnliche Gesamtreisezeit, die aber von Bahnreisenden ungestörter und effektiver genutzt werden kann.


Hohe Klimaschäden durch Flugreisen - umweltfreundliche Bahn

Die verschiedenen Verkehrsträger weisen hinsichtlich der von ihnen verursachten Umweltbelastungen gravierende Unterschiede auf: Kraftfahrzeuge erreichen im Vergleich zur Bahn den dreifachen, Flugzeuge sogar einen bis zu vierfachen CO2-Ausstoß und erweisen sich damit als erheblich klimaschädlicher. Seit April 2013 erhöhte die Deutsche Bahn im Rahmen ihrer Umweltstrategie den Stromnutzungsanteil aus erneuerbaren Energien bei Inlandsfernreisen auf nunmehr 75 Prozent: Zeitkarten- und Bahncard-Inhaber sowie Firmenkundenkarten werden ebenso standardmäßig und vollständig auf Ökostrom umgestellt wie Veranstaltungsfernreisen mit IC/EC- und ICE-Zügen. Die Bahn garantiert, dass die für diese Reisen benötigten Strommengen aus erneuerbaren Energien bezogen und in das Stromnetz der Bahn eingespeist werden.

Zugegebenermaßen gibt es für die Fernreise kaum Alternativen zum Flugzeug. Für die Kurzstrecke bis 500 km aber ist die Bahn - wenn man Anreise- und Check-in- sowie Check-out-Zeiten zu den und an den Flughäfen mitberechnet - nicht einmal langsamer und vor allem deutlich umweltfreundlicher.

Bei der Frage ob Bahn oder Flugzeug sind mehr Faktoren zu beachten als der CO2-Ausstoß oder der Energiemix. Insbesondere beim Fliegen ist es nicht nur das CO2 aus den Abgasen, das nachweislich Klimaveränderungen verursacht. Flugzeuge und deren zunächst harmlose Kondensstreifen, tragen in großer Höhe zur Erwärmung bei. Die Stickoxide aus den Abgasen wiederum bilden  Ozon. Daher empfiehlt das Umweltbundesamt die Treibhauswirkung des CO2 aus Flügen mit dem dreifachen zu multiplizieren, um die tatsächliche Belastung für das Klima zu berechnen.

 

Der Bahn vs. Flugzeug Vergleich

Wenn man ICE und Flugzeug auf innerdeutschen Strecken direkt gegenüberstellt, muss man entsprechnd der Empfehlung des Umweltbundesamts die Werte für des Flugzeugs mit dem Faktor 3 erhöhen, sowie um die Emissionen, die bei der Produktion und Verteilung des genutzten Energieträgers (Strom bzw. Kerosin) entstehen.

 

CO2 in kg/Person (hin und zurück; bei durchschnittlicher Auslastung)

durchschnittlichen Auslastung)
innerdeutsche Kurzstrecken
Zug
Flug
Berlin - Köln 28 273
Berlin - München 34 282
Düsseldorf - Hamburg 27 252
Düsseldorf - München 29 285
Frankfurt - München 17 227
Frankfurt - Stuttgart 10 169
Hamburg - München 37 353
Hamburg - Stuttgart 40 326
Köln - München 41 130
Köln - Stuttgart 27 261
Leipzig - München 26 255
Leipzig - Stuttgart 21 272

Quelle: EcoPassenger

 

Auch wenn der Anteil des Flugverkehrs am menschengemachten Treibhauseffekt noch gering ist, nimmt er doch stetig zu. Die wachsenden Emissionen aus der Zunahme des Flugverkehrs machen die Klimaschutzanstrengungen in anderen Bereichen wieder zunichte.

Bahn fahren mit Ökostrom

Seit Januar 2018 fahren alle Reisende im Fernverkehr der Deutschen Bahn mit Ökostrom. Hierfür wird durch die DB die benötigte Menge an Ökostrom für den Fernverkehr eingekauft - aktuell macht das einen Stromanteil von 50% aus.

Flugscham als Zukunftskonzept?

Fernreisen schlagen in der persönlichen Klimabilanz besonders heftig zu Buche. Da es in absehbarer Zeit jeodch keine umweltfreundlichen Flugzeuge geben wird, bleibt für Langstreckenflüge außer des Verzichts nur die Möglichkeit, den Klimaschaden des Fluges an anderer Stelle finanziell auszugleichen. Die lokalen Klimaänderungen durch Wolkenbildung lassen sich zwar nicht rückgängig machen, aber die gesamte Klimawirkung kann dadurch kompensiert werden, dass in Schwellen- oder Entwicklungsländern dort erneuerbare Energien genutzt werden, wo bislang fossile Energieträger zum Einsatz kamen. Für Kompensationszahlungen gibt es verschiedene Anbieter, die den Schaden durch eine Flugreise ausgleichen, indem sie Klimaschutzprojekte unterstützen.

 

CO2 in kg/Person (hin und zurück)

 
 Mittel- und Langstrecken
Flug
Berlin - London
526
Düsseldorf - Palma de Mallorca
680
Berlin - Barcelona
668
Düsseldorf - Teneriffa
1.478
Frankfurt - New York
3.652
Frankfurt - Johannesburg
5.826
Frankfurt - Rio de Janeiro
6.262
Frankfurt - Kuala Lumpur
6.168
Franfurt - Sydney (über Doha) 11.487
Frankfurt - Wellington (über Los Angeles) 13.369

Quelle: Atmosfair

www.bahn.de