Beliebter Vereinssport: Das Sportschießen

Das sportliche Schießen mit Waffen ist in Deutschland in der letzten Zeit sehr in Verruf geraten. Dieser Präzisionssport beinhaltet, im Gegensatz zum Jagdschießen oder zum militärischen Schießen, das Schießen nach bestimmten Regeln.

Geschichte des Sportschießens

1861 wurde der deutsche Schützenbund ins Leben gerufen, aber später aufgrund der Kriegswirren verboten. 1951 durfte der Bund erneut gegründet werden und sorgte für einen Aufschwung im Schießsport, der auf Landes-, Bezirks- und Kreisebenen gut ausgebaut wurde. In der DDR waren Schützenvereine verboten, sie wurden nach der Wende komplett neu aufgebaut. Trotzdem liegen Sportschützenvereine bei den Mitgliederzahlen auf dem vierten Platz der Lieblingssportarten der Deutschen, gleich hinter Turnen, Fußball und Leichtathletik.

Mindestalter

Man muss mindestens 12 Jahre alt sein, um diesen Sport mit Luftdruckwaffen ausüben zu dürfen. Zwischen 14 und 16 Jahren darf man unter Aufsicht eines speziell dafür ausgebildeten Betreuers mit kleinkalibrigen Waffen schießen. Unter bestimmten Voraussetzungen sind Ausnahmeregelungen erlaubt, diese müssen jedoch beantragt werden. Das Einverständnis der Eltern ist Bedingung. Am 1. April 2003 wurde das deutsche Waffenrecht grundlegend geändert, es regelt unter anderem auch die Qualifizierung der Jugendbetreuer. Bogenschießen ist in jedem Alter erlaubt.

Der deutsche Schützenbund und andere Dachverbände

Der deutsche Schützenbund regelt alle Wettkämpfe in dem er sich an das olympische Reglement hält. An Wettbewerben darf nur teilnehmen, wer einem Schützenverein angehört. Dort muss der Schütze nicht nur mit der Waffe trainieren, mit der er an einem Wettbewerb teilnehmen möchte, sondern auch an Vereinsmeisterschaften teilnehmen. Für bestimmte Wettkämpfe muss der Schütze auch ein bestimmtes Limit erreichen.

Der deutsche Schützenbund hat 1,42 Millionen Mitglieder und ist im nationalen, olympischen Komitee vertreten. Er ist der größte Schützenverband in Deutschland. 16 Kurzwaffen, 24 Langwaffen und 13 Schwarzpulverdisziplinen werden vom deutschen Bund der Militär- und Polizeischützen angeboten. Der größte Teil der Mitglieder sind Berufssoldaten und Reservisten der Bundeswehr oder aber Beamte von Polizei und Zoll. Auch ehemalige Beamte sind hier vertreten. Der Bund schickt Mannschaften zu internationalen Wettbewerben und veranstaltet Meisterschaften auf Landesebene. Die meisten Waffen der deutschen Schießsportunion sind großkalibrig.

Der Bund deutscher Sportschützen veranstaltet, neben vielen anderen, das IPSC-Schießen in Deutschland. Dienst bzw. Ordonanzwaffen finden Anwendung in der Schießsportabteilung des Verbandes der Reservisten der deutschen Bundeswehr. Von seinen rund 130.000 Mitglieder sind 25.000 Sportschützen. Das Bolzenschießen mit 5,5 kalibrigen Luftgewehren wird nur noch bei der Interessengemeinschaft Bergischer Bolzenschützen betrieben. Aber auch andere Disziplinen bietet der Verein an.

Die Waffen

Es gibt vier Arten von Waffen, mit denen in Vereinen geschossen wird: den Bogen, die Armbrust, das Gewehr bzw. die Flinte und die Pistole bzw. den Revolver. Die Schusswaffen werden nochmals unterteilt in Feuerwaffen und Luftdruckwaffen. Mit dem Luftgewehr oder der Luftpistole fangen die meisten Sportschützen ihre Karriere als Schütze an. Normalerweise werden die Schiessergebnisse elektronisch, nach Hundertstel, ausgewertet, aber in wichtigen Wettbewerben werden im Finale auch noch die Zehntel ausgewertet.

In internationalen Wettbewerben wird mit der Armbrust mit Bolzen auf 10 Meter und auf 30 Meter geschossen, mit der Feldarmbrust wird nacheinander auf 35 Meter, 50 Meter und 65 Meter geschossen. Man schießt hier mit Pfeilen auf Scheiben, die beim Bogenschießen verwendet werden. Die Armbrust zählt laut neuem Waffenrecht zu den sonstigen Waffen, womit alle Regeln des Gesetzes Anwendung finden, wie bei anderen Waffen auch. Es gibt aber Pläne, dies wieder zu ändern und die Armbrust aus der Kategorie Schusswaffen herauszunehmen.