Vom Forscherdrang zur weltweiten Beachtung

Denkt man an bedeutende deutsche Wissenschaftler, fällt einem sofort Albert Einstein ein. Der Physiker, am 14. März 1879 in Ulm geboren, erlangte mit seinen Quanten- und Relativitätstheorien Weltruhm. Doch der Weg dahin war lang: 1896 beginnt Einstein sein mathematisch-physikalisches Fachlehrerstudium in Zürich. Es zieht ihn nach Bern, wo er auch drei Jahre später seine ersten Gedanken zu den beiden Theorien veröffentlicht. Diese Abhandlungen setzen sich in der Wissenschaft schnell durch und so geht er im Jahr 1914 an die Preußische Akademie nach Berlin.

Hier kann er sich ausschließlich seinen Forschungen widmen. Es entsteht die „Allgemeine Relativitätstheorie". Im Jahr 1921 erhält er den Nobelpreis für Physik für die Einführung des Begriffes der Lichtquanten und seine Arbeiten auf dem Gebiet der theoretischen Physik. Aufgrund seiner jüdischen Herkunft siedelt er 1933 in die USA über. Er gründet das „Emergency Committee of Atomic Scientists" und setzt sich bis zu seinem Tod für die friedliche Nutzung der Atomenergie ein.

Steilvorlage für einen Engländer

Doch schon vor Einstein gab es Wissenschaftler, ohne deren Forschungsdrang wir heute nicht wie selbstverständlich Gebrauchsgegenstände nutzen könnten. Wie zum Beispiel Philipp Reis (1834 bis 1874). Er hat nicht nur das erste funktionsfähige Telefon erfunden, sondern auch den Namen „Telephon" weltweit verankert.

Bemerkenswert hierbei ist, dass Reis seinen naturwissenschaftlichen Studien anfangs ausschließlich neben seiner kaufmännischen Ausbildung und späteren Lehrertätigkeit nachging. Bereits im Alter von 18 Jahren befasste er sich intensiv mit dem Thema Sprachübermittlung durch elektrischen Strom. Sein Modell eines Telefonapparates und seine Ausführungen waren die Schaffensgrundlage für Alexander Graham Bell, der als Erfinder des ersten nutzbaren Telefonapparates gilt.

Ein Frauenname und eine Fusion

Zwei Namen sind eng verbunden mit der Welt der Pferdestärken: Gottlieb Daimler und Karl Benz. Diese beiden Herren entwickelten die ersten motorgetriebenen Fahrzeuge. Daimlers Anreiz war die Erstellung eines möglichst kleinen, mannigfaltig verwendbaren Motors. Währenddessen ging es Benz schon immer um die Konstruktion einer Einheit aus Fahrgestell und Triebwerk. Kurios ist, dass sich Daimler und Benz trotz ihres gemeinsamen Arbeitsfeldes und der Verschmelzung ihrer Unternehmen im Jahr 1926 aufgrund der Weltwirtschaftskrise niemals kennenlernten.

Der Mann, der den Computer erfand

Heutzutage gilt Bill Gates als Mr. Computer. Doch wer hat den Computer eigentlich erfunden? Es war Konrad Zuse, 1910 in Berlin geboren. Im Alter von 28 Jahren stellte er seinen ersten elektrisch angetriebenen Rechner her. Er verfeinerte seine Erfindung, entwickelte neue Leitungswege etc., bis schließlich im Mai 1941 eine Maschine entstand, die als „der erste funktionsfähige, frei programmierbare, auf dem binären Zahlensystem und der binären Schaltungstechnik basierende Rechner der Welt" bezeichnet wird. Aufgrund des Zweiten Weltkrieges gibt es von diesem Prototypen nur noch eine Zeichnung, der Computer wurde während eines Bombenangriffes zerstört.

Brandenburg und das MP3-Format

Vor gut 20 Jahren gelang einem deutschen Elektrotechniker ein absoluter Geniestreich. Zusammen mit vier Kollegen entwickelte der Erlanger Karlheinz Brandenburg das MP3-Dateiformat zur Audiodatenkompression. Bereits in seiner Dissertation im Jahr 1989 befasste er sich mit Techniken zur hochwertigen Musikcodierung. Und genau diese Ausarbeitungen stellen die Grundlage für die Entwicklung des MP3-Formats dar. Doch auch noch viele andere moderne Verfahren der Audiocodierung beruhen auf Brandenburgs Grundgedanken.