Die modernen Photovoltaikanlagen

Strom aus Sonnenenergie zu beziehen, ist nicht nur umweltfreundlich, sondern inzwischen auch durchaus rentabel. Die letzten Jahre waren für Deutschland sehr sonnenreich und so wurde nicht nur genug Strom für den Eigenbedarf generiert, sondern eine Einspeisung in das öffentliche Netz brachte zusätzliche Erträge. Vor allem die staatlichen Förderungen und die Verbesserung der Effizienz der Anlagen haben zu einem riesigen Wachstum beigetragen.

Die Maßeinheit der Leistung

Die Leistung einer modernen Photovoltaikanlage hängt natürlich zum Großteil noch immer von der Intensität der Sonneneinstrahlung ab und damit von der Ausrichtung der Solarzellen auf dem Dach des Gebäudes. Doch die modernen Anlagen arbeiten wesentlich effizienter als die ersten Module und so sind in sonnenreichen Jahren durchaus Erträge bis zu 1200 kWh pro kWp möglich. Die Einheit kWp bezeichnet hierbei nicht den höchstmöglichen Ertrag einer Solarzelle, sondern die abgegebene elektrische Leistung unter standardisierten Testbedingungen. Daher können die tatsächlichen Nennleistungen je nach Sonneneinstrahlung und Dauer nach unten und oben abweichen.

Wodurch werden die Photovoltaikanlagen optimiert?

Zum einen gehen weltweit Forschungen in verschiedene Richtungen und vor allem beim Material der Solarzellen wird noch immer geforscht. Nach dem amorphen und dem polykristallinen Silizium kann nun auch monokristallines Silizium in Solarzellen verbaut werden. Die Erträge sind dadurch von 5 auf 17 Prozent gestiegen, wobei die Höchsterträge unter Laborbedingungen erreicht werden können. Auch an der Verbesserung der Stromspeicher wird stetig geforscht und so werden die nächsten Jahre sicherlich noch bessere Ergebnisse erzielt werden.

Einheitliche Messverfahren und die Vorschriften für den Bau von PV-Produkten haben ebenfalls zur Optimierung von Solarstromanlagen beigetragen. Auch der Ablauf der Zulassungsprüfung wurde genormt und ebenso feste Vorschriften für die elektrische Sicherheit eingeführt. So sind einzelne Bauteile untereinander kompatibel und die Installation einer Photovoltaikanlage wird dadurch günstiger und wirtschaftlicher.

Deutschland und die Photovoltaik-Technik

Lange war Deutschland der Vorreiter in der Solarenergie-Gewinnung. Inzwischen gibt es auf der ganzen Welt Photovoltaikanlagen. Kleine Hausanlagen versorgen die Bewohner mit Solarstrom riesige Solarparks bedienen ganze Kleinstädte und speisen überflüssigen Strom in die öffentlichen Netze. Die Produktion von Solarmodulen in Deutschland ist im Jahr 2008 auf 2009 fast um das Doppelte gestiegen und vor allem in Bayern wurden viele neue Solaranlagen montiert. Im vergangenen Jahr wurden deutschlandweit Anlagen mit einer Gesamtkapazität von 2340 Megawatt installiert.

Die größte Photovoltaikanlage in Deutschland

Das größte Sonnenkraftwerk Deutschlands steht auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Lieberose nördlich von Cottbus. Am 20. August 2009 wurde das bisher letzte von 560.000 Solarmodulen montiert. Im Jahr können dadurch rund 53 Millionen Kilowattstunden Strom produziert werden. Ungefähr 15.000 Haushalte können mit dieser Strommenge ein Jahr versorgt werden. Die Grundfläche, auf der die Module und die Wechselrichter-Stationen stehen, entspricht in etwa der Größe von 120 Fußballfeldern.

Die meisten der modernen Dünnschicht-Module wurden in Deutschland produziert. Sie haben zusammen eine Größe von ca. 500.000 Quadratmetern. Auch die Wechselträger Stationen und die Unterkonstruktion stammen von deutschen Firmen. Durch den Solarpark Lieberose kann CO2 von bis zu 35.000 t/a eingespart werden. Insgesamt soll der Solarpark Lieberose 25 Jahre betrieben werden und der Grund anschließend wieder an die Natur zurückgegeben werden.