Deutschland als Exportweltmeister

Mit Exportwaren sind solche Waren gemeint, die zwar in Deutschland produziert, aber ins Ausland verkauft werden. Im vergangenen Jahr wurden Waren im Wert von knapp 995 Milliarden exportiert und zwar hauptsächlich nach Frankreich. Auch in die Niederlande wird sehr viel exportiert. Im Vergleich zu 2006 stieg der deutsche Export um 11,3 Prozent an. Importiert wurden 2008 Waren für rund 819 Milliarden Euro, was einen Anstieg von 11,9 Prozent ergibt.

China ist zurzeit der größte Konkurrent um den Exportweltmeistertitel. 2009 wird China mit rund 70 Milliarden Euro Exportwarenwert wohl auf den zweiten Platz aufrücken. Wobei die Prognose für Deutschland nicht sehr gut aussieht. Das Bruttoinlandsprodukt soll um etwa 6 Prozent zurück gehen. Im Vergleich dazu stehen Werte bis zu drei Prozent Zuwachs. Im Vergleich von 2004 auf 2005 stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,8 Prozent, von 2005 auf 2006 um 3 Prozent und von 2006 auf 2007 immerhin noch um 2,5 Prozent. 2008 sank der Wert auf 1,3 Prozent Zuwachs.

Für 2009 wird ein Rückgang von erheblichen 6 Prozent erwartet. Die Prognosen für 2010 liegen bei minus 0,5 Prozent. Der Titel Exportweltmeister bringt eben nicht nur Vorteile sondern auch vermehrt Nachteile. So kommt es bei einem sehr viel höheren Exportvolumen im Vergleich zum Importvolumen zu schwachen Nettoinvestitionen und dadurch zu einem schwachen Wirtschaftswachstum.

Gründe für den hohen Export

Deutschland hat kaum eine Grenze, die nicht an einen potenziellen Handelspartner grenzt. Dadurch ist die Ausfuhr von Waren relativ einfach, zumal keine hohen Entfernungen überbrückt werden müssen. Die Europäische Union hat praktisch keine Handelshemmnisse mehr, was dem Außenhandel natürlich förderlich ist. Ein weiterer Grund für die hohen Exportwerte Deutschlands liegt an dem hohen fachlichen Know-how der deutschen Spezialisten.

Hauptexportgüter

Kraftwagen und Kraftwagenteile sind die Artikel, die am meisten ausgeführt werden. Danach kommen Maschinen und chemische Erzeugnisse. Hauptsächlich werden diese Waren in andere Industrieländer ausgeliefert. Es findet ein Warenaustausch statt, wobei der Import aber um einiges niedriger liegt, als der Export. Die Volkswagen AG als das umsatzstärkste Unternehmen Deutschlands ist genauso wie die Daimler AG und die Siemens AG maßgeblich an dem starken Exportvolumen beteiligt.

Internationale Handelspartner

Frankreich ist der wohl wichtigste Handelspartner Deutschlands. Knapp 10 Prozent des gesamten Ausfuhrvolumens gehen an Frankreich. Mit dem Import aus Frankreich ergibt das ein Handelsvolumen von rund 163,57 Milliarden Euro. Danach kommen die Niederlande mit etwa 6,6 Prozent Exportwaren und einem Handelsvolumen von 137,72 Milliarden. 7,2 Prozent des Exportwertes gehen in die USA, zusammen mit den Importen ergibt dies ein Handelsvolumen von 117,53 Milliarden.

Auswege aus der Krise

Um den Abschwung wieder in einen Aufschwung zu verändern, fordern Forschungsinstitute eine angebotsorientierte Wirtschaftspolitik. Dabei sollen ein Abbau der Neuverschuldung und eine Haushaltskonsolidierung hilfreich sein. Aber auch Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik sollen helfen. So sollen zum Beispiel Niedriglohnjobs attraktiver gemacht werden. Auch die Sozialleistungen sollen auf ein Minimum gekürzt werden. Der Leitzins der Europäischen Zentralbank soll auf 0,5 % gesenkt werden. Tariflöhne sollten einen geringeren Anstieg haben und unter der Inflationserwartung liegen. Dies alles sollte unter anderem wieder zu einem Aufschwung führen, meinen führende Experten.